Was sind Druckgeschwüre?

Druckgeschwüre sind Schäden an Haut und Gewebe, die durch langanhaltenden Druck auf exponierte Körperbereiche, wie Hüften, Steißbein, Fersen und Ellenbogen, verursacht werden. Ältere Menschen sind insbesondere anfällig für Druckgeschwüre, da ihre Haut oft dünner ist und die Blutzirkulation schlechter ist. Druckgeschwüre entwickeln sich allmählich, können aber durch sorgfältige Pflege und Aufmerksamkeit auf Risikofaktoren vermieden werden.

Risikofaktoren für Druckgeschwüre

Es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko für Druckgeschwüre bei älteren Menschen erhöhen können:
- Eingeschränkte Beweglichkeit – Personen, die Schwierigkeiten haben, ihre Position selbstständig zu ändern, haben ein höheres Risiko für Druckgeschwüre.
- Verschlechterte Zirkulation – Ältere Menschen mit schlechter Blutzirkulation sind besonders anfällig für Druckgeschwüre.
- Trockene oder zerbrechliche Haut – Mit zunehmendem Alter wird die Haut dünner und empfindlicher, was sie anfälliger für Schäden macht.
- Bestimmte Krankheitszustände – Krankheiten wie Diabetes, Herzkrankheiten und Unterernährung können das Risiko für Druckgeschwüre erhöhen.

Wie Altenheime präventiv arbeiten können

Es gibt mehrere Maßnahmen, die ein Altenheim ergreifen kann, um Druckgeschwüre bei den Bewohnern vorzubeugen. Durch die Ausbildung des Personals, die Verwendung der richtigen Ausrüstung und strukturiertes Arbeiten kann das Risiko für Druckgeschwüre reduziert werden.

Regelmäßige Umpositionierung der Bewohner
Eine der effektivsten Methoden zur Vorbeugung von Druckgeschwüren ist das regelmäßige Wechseln der Position der Bewohner. Durch das Umlagern und Umpositionieren von Personen, die viel im Bett liegen oder im Rollstuhl sitzen, kann der Druck auf exponierte Bereiche entlastet werden. Ein Umpositionierungsschema kann dem Personal dabei helfen, sicherzustellen, dass jeder die Pflege erhält, die er benötigt.

Verwendung von druckentlastenden Hilfsmitteln
Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die den Druck auf exponierte Körperbereiche verringern und somit Druckgeschwüre verhindern können. Beispiele dafür sind druckentlastende Matratzen, Kissen und Sitzpolster. Durch die Anpassung dieser Hilfsmittel an die individuellen Bedürfnisse der Bewohner kann das Altenheim das Risiko für Druckgeschwüre reduzieren.

Hautpflege und Inspektion
Regelmäßige Kontrollen der Haut sind wichtig, um frühzeitig Anzeichen von beginnenden Druckgeschwüren zu erkennen. Trockene Haut sollte befeuchtet werden, und besondere Aufmerksamkeit sollte Bereichen gewidmet werden, in denen die Haut besonders exponiert ist. Wenn das Personal die Haut der Bewohner täglich inspiziert, kann es helfen, rote oder empfindliche Bereiche frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich zu schwereren Schäden entwickeln.

Ausbildung und Fortbildung für das Personal

Um sicherzustellen, dass vorbeugende Maßnahmen gegen Druckgeschwüre wirksam sind, ist es wichtig, dass das gesamte Personal im Altenheim über das richtige Wissen und die richtige Ausbildung verfügt. Durch regelmäßige Fortbildung kann das Pflegepersonal praktische Übungen zur Vorbeugung von Druckgeschwüren durchführen und mehr über Risikofaktoren, frühe Warnsignale und wie sie dabei helfen können, Schäden zu vermeiden, erfahren.

Die Ausbildung kann dem Personal auch ein besseres Verständnis dafür vermitteln, wie verschiedene Hilfsmittel verwendet werden sollten und wann es an der Zeit ist, qualifiziertes Personal zu kontaktieren, wenn die Haut eines Bewohners zusätzliche Pflege oder Behandlung benötigt.

Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonal und qualifiziertem medizinischem Personal

Um effektiv gegen Druckgeschwüre vorzugehen, ist es wichtig, dass Pflegepersonal und qualifiziertes medizinisches Personal zusammenarbeiten und Informationen austauschen. Qualifizierte medizinische Fachkräfte wie Krankenschwestern und Ergotherapeuten können individuelle Risikobewertungen durchführen und Ratschläge geben, wie man Druckgeschwüre am besten verhindern kann. Durch die Zusammenarbeit kann das gesamte Team sicherstellen, dass jeder die richtige Unterstützung erhält und dass potenzielle Risiken rechtzeitig erkannt und angegangen werden.

Dokumentation und Nachverfolgung

Ein wichtiger Teil der präventiven Arbeit ist die Dokumentation von Maßnahmen und Inspektionen, die durchgeführt werden, um das Risiko von Druckgeschwüren zu verringern. Durch eine klare Dokumentation kann das Personal sehen, welche Maßnahmen ergriffen wurden und diese nachverfolgen. Die Dokumentation kann auch dazu beitragen, Muster zu erkennen oder den Bedarf an zusätzlicher Unterstützung für bestimmte Personen zu identifizieren.

Die Bedeutung einer sicheren und geschützten Umgebung

Eine gute präventive Arbeit gegen Druckgeschwüre erfordert Engagement und Struktur. Wenn das Altenheim klare Routinen hat, wie Druckgeschwüre verhindert werden sollen, zusammen mit geschultem Personal und den richtigen Hilfsmitteln, wird das Risiko verringert, dass die Bewohner unnötig leiden. Durch die Schaffung einer sicheren und geschützten Umgebung zeigt das Altenheim Fürsorge und Respekt für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner.

Nutzung von Qualitätsregistern

Die Arbeit mit der Nortonskala ist evidenzbasierte Pflege. Das bedeutet, dass diejenigen, die dies nicht tun, auch nicht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und bewährter Erfahrung arbeiten. Die Einrichtung kann eine gute Unterstützung in der Arbeit mit Senior Alert finden, um die Routinen zur Vorbeugung von Druckgeschwüren zu sichern.

Zusammenfassung

Die Vorbeugung von Druckgeschwüren ist ein wichtiger Teil der Pflege in Altenheimen. Durch regelmäßiges Umpositionieren der Bewohner, die Verwendung von druckentlastenden Hilfsmitteln, die Inspektion und Pflege der Haut sowie die Sicherstellung, dass das Personal die richtigen Kompetenzen hat, kann das Risiko für Druckgeschwüre minimiert werden. Zusammenarbeit, Dokumentation und engagiertes Arbeiten sind Schlüssel zur erfolgreichen Prävention von Druckgeschwüren und zur Schaffung einer sicheren Umgebung für alle Bewohner.

Reflexionsfragen - Vorbeugung von Druckgeschwüren
Pflegepersonal:
- Wie oft kontrollieren wir die Haut der Bewohner, um frühzeitig Anzeichen von Druckgeschwüren zu erkennen? Gibt es Routinen, um dies täglich zu tun?
- Wie können wir die Umpositionierung der Bewohner verbessern, um das Risiko von Druckgeschwüren zu verringern?
- Wie wohl fühlen wir uns bei der Verwendung und Anpassung von druckentlastenden Hilfsmitteln? Benötigen wir mehr Ausbildung oder Unterstützung in diesem Bereich?

Geschäftsführer, Krankenschwester, Ergotherapeut und Physiotherapeut
- Wie können wir das Pflegepersonal unterstützen, um Routinen zur Vorbeugung von Druckgeschwüren einzuhalten, z.B. durch Ausbildung oder Planung?
- Welche Arten von druckentlastenden Hilfsmitteln gibt es in der Einrichtung und wie stellen wir sicher, dass diese zugänglich sind und richtig verwendet werden?
- Wie stellen wir eine kontinuierliche und strukturierte Dokumentation und Nachverfolgung von präventiven Maßnahmen gegen Druckgeschwüre sicher?

Bewohner und Angehörige
- Haben Sie das Gefühl, dass Sie die Hilfe bekommen, die Sie zur Vorbeugung von Unbehagen und Druckgeschwüren benötigen? Gibt es noch etwas, das wir tun können?
- Sind Sie als Angehöriger darüber informiert, wie Druckgeschwüre vermieden werden können? Möchten Sie mehr Informationen oder Engagement in diesen Routinen?
- Haben Sie als Bewohner oder Angehöriger Vorschläge, wie wir die Umgebung verbessern können, um das Risiko von Druckgeschwüren zu verringern und eine noch sicherere Pflege zu gewährleisten?

Erland Olsson
Fachkrankenpfleger
Sofrosyne - bessere Pflege jeden Tag